Erste Mannschaft schrammt knapp an einer Überraschung beim Spitzenreiter vorbei

4. Spieltag: SV Altlüdersdorf II - SV Grün-Weiß Bergfelde 3:2 (1:0)

02. Sep. 2013 –

 Haarscharf ist der aktuelle Tabellenführer aus Altlüdersdorf an den ersten Punktverlusten in dieser Saison vorbeigeschrammt. Gegen eine couragiert auftretende Bergfelder Mannschaft rettete sich der Gastgeber am Ende mit einem knappen 3:2-Erfolg über die Zeit, wobei ein Remis gerade nach den Eindrücken der letzten 30 Minuten nicht unverdient gewesen wäre für Bergfelde, so aber war auch der Sieg des SVA II verdient, die besonders in den ersten 30, 35 Minuten ein wahres Offensivfeuerwerk abbrannten.

Die Vorzeichen vor dieser Partie standen klar zu Gunsten des Gastgebenden Tabellenführers. Zwar musste die Oberliga – Reserve aus Altlüdersdorf auf den quirligen Solo Tabe verzichten (verletzt), dennoch konnte Trainer Manzel wieder eine mehr als Schlagkräftige Truppe aufbieten, neben der generell schon starken eigentlichen Stammbesetzung verstärkten noch Sven Peuschel und Elijah Kretzschmar aus dem Oberligakader die Kreisligatruppe. Bergfelde dagegen hatte erneut mit großen personellen Problemen zu kämpfen, etliche etablierte Kräfte fielen aus, zudem musste man in den letzten 24 Stunden vor dem Spiel auch noch die Ausfälle von Kapitän Schötz (verletzt) und Martin Wenzel (Krank) verkraften. So musste man mal wieder improvisieren und da glücklicherweise die zweite Mannschaft an diesem Tage spielfrei hatte wurden Kevin Otte und Paul Heinrich mit in den Kader berufen. Trotz der vielen Ausfälle zeigte man sich kämpferisch vor dem Spiel, was auch die Aufstellung verdeutlichte. Mit einem äußerst mutigen 3-4-3 System fungierte unser Team, zudem kam Kevin Otte zu seinem Kreisligadebüt, Otte verteidigte neben Kwieczinski in der Innenverteidigung. Die Rahmenbedingungen stimmten, der Hauptplatz in Altlüdersdorf präsentierte sich mal wieder in einem sehr tollen Zustand.

Die ersten Minuten der Partie waren geprägt von vorsichtigem Aufbauspiel beider Teams, auch der Gastgeber tastete sich zunächst erst mal langsam an diese Partie heran, die Tatsache das man in den fünf letzten Duellen immer Remis spielte gegeneinander war auch den Gastgebern nicht verborgen geblieben. Unser Team fand sofort gut rein ins neue System, die drei Spitzen Eder, Siek und Sperlich arbeiteten sofort ansprechend in vorderster Front gegen den Ball, so das in den ersten zehn Minuten nichts zwingendes von beiden Mannschaften vor dem jeweiligen Tor kam. Umso ärgerlicher aus Sicht von Bergfelde die Führung für den Gastgeber nach 11 Minuten. Nach einem Einwurf des SVA auf Höhe der Mittellinie stand Bergfelde erstmals schlecht sortiert, was die Gastgeber sofort ausnutzten, klasse Spielzug und Rudolph traf zum etwas überraschenden 1:0. Sofort nach diesem Führungstreffer änderte sich die Körpersprache beim Gastgeber, das große Selbstvertrauen nach drei Siegen aus den ersten drei Spieltagen war nun mehr als deutlich zu erkennen und die Gastgeber brannten nun ein wahres Feuerwerk ab. Nur zwei Minuten nach dem 1:0 setzte der in Hälfte eins überragende Nick Rudolph zu einem klasse Solo an, legte das Leder dann aber knapp am Kasten vorbei. Unser Team versuchte sich aber dem nun deutlich größer werdenden Druck zu erwehren und hatte nach 14 Minuten die erste große Chance, nach klasse Balleroberung durch energisches Pressing schickte Siek den frei vor dem Tor auftauchenden Eder steil, leider bekam dieser den Ball etwas in den Rücken gespielt, so das diese mehr als verheißungsvolle Szene verpuffte. Dies sollte aber für längere Zeit die einzige gute offensive Szene sein, denn fortan agierte nur noch der Gastgeber. Mit sehr klugem, schnellem und sauberem Passspiel dominierte man diese Partie nun deutlich. Bergfelde hatte jetzt defensiv alle Hände voll zu tun, um sich diesem Sturmlauf zu erwehren. Zwischen der 16. und 30.Minute hatte der Gastgeber sechs hochkarätige Chancen, doch entweder war Mecklenburg zur Stelle oder man vergaß bei aller Schönspielerei dann vor dem Tor die Dinger eiskalt rein zumachen. Die Führung hätte zu diesem Zeitpunkt deutlich höher sein müssen für den Spitzenreiter, gegen weiterhin eigentlich nicht schlecht spielende Bergfelder, aber gerade in den ersten 30 Minuten zeigte der Gastgeber warum man aktuell Spitzenreiter ist. Besonders das Mittelfeldduo Peuschel und Rudolph war nicht zu stoppen, bis dahin eine bärenstarke Vorstellung der Lila-Weißen. Nach etwas mehr als einer halben Stunde verschärfte sich dann auch noch die personelle Situation bei den Gästen, nach einem unglücklichen Zusammenprall zwischen Siek und Sperlich musste Sperlich deutlich lädiert vom Platz, für ihn kam Bookhahn. Die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte gestalteten sich dann aber deutlich ausgeglichener, der Gastgeber musste einige Gänge zurückschrauben, was Bergfelde sofort wieder besser ins Spiel brachte. Leider fehlte unserem Team bei zwei Szenen vor dem Tor des Gastgebers das nötige Ballglück, zweimal rutschte die Kugel in Aussichtsreicher Position unter dem jeweiligen Stollen eines Bergfelders durch, so dass es mit einer hochverdienten Führung für die Gastgeber in die Pause ging.

In der Halbzeitpause nahm der Bergfelder Trainer vor allem die ersten und die letzten zehn Minuten der ersten Hälfte als Ansporn für die zweite Halbzeit, man gab sich noch lange nicht geschlagen, zu Recht, wie sich schnell herausstellen sollte.  Fünf Minuten nach Wiederbeginn eroberte man stark den Ball knapp 25 Meter vor dem Kasten der Gastgeber, super Umschaltspiel, doch leider krachte der Schuss von Eder aus halblinker Position nur ans Lattenkreuz. Anstatt 1:1 stand es nur sechzig Sekunden später plötzlich 2:0, nach einem Eckball setzte sich Usowicz wuchtig durch und traf unhaltbar für Mecklenburg zum 2:0. Bergfelde blieb aber dran und bekam die Gastgeber nun deutlich besser in den Griff; nach 55 Minuten wieder eine dicke Chance zum Anschlusstreffer, Krebs wurde perfekt frei gespielt, scheiterte aber freistehend am Keeper des SVA. Wieder gab es die direkte Antwort des Gastgebers, der erste durchdachte Spielzug seitens der Oberliga-Reserve im zweiten Durchgang führte prompt zum 3:0, erneut war Rudolph der Torschütze. Unfassbar diese 5 Minuten, während Bergfelde zweimal nur ganz knapp am eigenen Torerfolg scheiterte stach der Gastgeber in der Manier eins Spitzenreiters eiskalt zu. Die Partie schien damit gelaufen zu sein, doch unsere Elf zeigte sein wahres Kämpferherz und fightete scheinbar völlig unberührt weiter. Allerdings schien das Tor der Gastgeber wie vernagelt zu sein, nach 59 Minuten lief Siek alleine aufs Tor zu, scheiterte aber wie schon Krebs zuvor am Keeper des SVA: Sechzig Sekunden später fiel dann aber der mittlerweile hochverdiente Anschlusstreffer. Nach starker Balleroberung des kurz zuvor eingewechselten Heinrich hatte dieser dann noch das Auge für den mitgelaufenen Retkowski, der seinen Bewacher an der Strafraumkante noch um kurvte und dann trocken ein netzte. Zwei Minuten später kam dann mit Sören Paul für Krebs die letzte frische Bergfelder Kraft und wie auch Heinrich sollten beide absolut belebend für das Bergfelder Spiel sein. Inzwischen hatte Bergfelde sogar ein Übergewicht erzielt, vom Gastgeber kam nur noch sehr wenig, scheinbar waren die Kräfte nach knapp 60 Minuten aufgebraucht, während Bergfelde wie aufgedreht nun lief. Nach 69 Minuten die nächste 100%ige Chance für die Gäste, nach einem feinen Spielzug tauchte Eder frei vor dem Keeper auf, doch auch er konnte Pade nicht überwinden. Beeindruckend in dieser Phase war vor allem das es Bergfelde aus der weiterhin ausgegeben Grundordnung des 3-4-3 Systems schaffte einen gehörigen Druck aufzubauen, es wurde nicht planlos nach vorne gerannt, sondern sehr überlegt kombiniert. Die Gastgeber kamen nur noch bei Standards gefährlich vors Bergfelder Tor, diese konnte Mecklenburg stark parieren. Nach 84 Minuten wurde diese Partie dann endgültig zu einem Krimi. Inzwischen wirkte auch die Deckung des SVA überhaupt nicht mehr Sattelfest, Müller kam im 16er zum Abschluss und Siek nutzte einen Fehler von Pade resolut aus, der den Schuss von Müller nur abklatschen konnte. Jetzt befahl auch der Bergfelder Coach totale Offensive, alles Defensive wurde aufgelöst und Bergfelde drückte nun mit aller Macht auf den inzwischen auch nicht unverdienten Ausgleich. Leider klebte unserem Team auch in der Schlussphase das Pech an den Stiefeln. In Minute 86 strich ein Kopfball von Siek nur um Millimeter am rechten Pfosten vorbei, nach 89 Minuten herrschte wieder große Verwirrung im Strafraum des SVA; Retwkoski und Siek konnten noch geblockt werden, doch Siek legte dann überlegt ab zum völlig blank stehenden Radeboldt, doch dessen Schuss aus 11 Metern touchierte ein SVA-Akteur noch leicht, so dass die Kugel haarscharf am linken Winkel vorbei flog. Auch der folgende Eckball wurde Brandgefährlich, wieder gewann Siek sein Kopfballduell, doch sein Aufsetzer flog wiederum nur um Haaresbreite über die Latte. Kurz danach war Feierabend und Bergfeldes furiose Schlussoffensive wurde leider nicht gekrönt.

Fazit:
Ein am Ende verdienter Sieg des alten und neuen Spitzenreiters, besonders in den ersten 30,35 Minuten der Partie zeigte die Oberliga-Reserve eine beeindruckende Vorstellung. Dennoch wäre für Bergfelde gerade anhand der zweiten Halbzeit ein Remis nicht unverdient gewesen, so aber musste unser Team zwar mit viel anerkennenden Worten und großen Respekt die Heimreise antreten – aber ohne Punkte! Leider fehlte in etlichen Situationen das nötige Ballglück, um beim Spitzenreiter was zu holen. Dennoch zeigte diese Darbietung einmal mehr was in unserem Team steckt, auch die zahlreichen Ausfälle konnten kompensiert werden, nun gilt es diese Leistung auch mal konstant über einen längeren Zeitraum abzurufen. Eine starke Vorstellung bot zudem Debütant Kevin Otte, der sich sofort in eine homogene Mannschaft einfügte. Auch die drei Einwechsler Bookhahn, Heinrich und Paul brachten die erhoffte Belebung.

Trainerstimme Bergfelde:
„In mir schlagen momentan zwei Herzen. Zum einen bin ich wahnsinnig stolz auf die heute gezeigte Leistung, meine Mannschaft hat ein starkes Spiel abgeliefert, beeindruckend war besonders die Moral und die gezeigte Leidenschaft, mit der es uns sogar fast gelungen wäre einem sehr starken Gegner Punkte zu mopsen. Das der Sieg für den Gastgeber dennoch verdient ist bedarf keiner großen Erklärung, gerade im ersten Durchgang war das eine sehr starke Vorstellung, da hatten wir unserseits Glück das es nicht deutlicher stand. Sauer macht mich aber das wir es halt nicht konstant schaffen solche Leistungen abzurufen, hätten wir nur Ansatzweise diese Leidenschaft, diesen Willen gegen Fürstenberg gezeigt, wären wir nicht als Verlierer vom Platz gegangen.“
 

Spielstatistik

SV Altlüdersdorf II:
Maximilian Pade, Dennis Krebs (ab 81.Pommeranz), Romeo Nita, Dariusz Bucinski, Sebastian Schultz, Nick Rudolph, Sven Peuschel, Elijah Kretzschmar (ab 85.Schäfer), Christian Melchin, Frank Melchin (SF), Piotr Usowicz (ab 90. Berrer)

SV Grün Weiß Bergfelde:
Nico Mecklenburg, Alexander Radeboldt, Christopher Kwieczinski, Kevin Otte, Sascha Dumke (ab 57.Paul Heinrich), Friedrich Müller, Manuel Krebs (ab 63. Sören Paul), Rene Retkowski, Patrick Eder, Sebastian Siek (SF), Max Sperlich (ab 32. Dennis Bookhahn)

Bergfelde ab der 85.Minute in Unterzahl, da Müller Verletzungsbedingt raus musste und es nicht mehr gewechselt werden konnte.

Torfolge: 1:0 Rudolph (11.), 2:0 Usowicz (52.), 3:0 Rudolph (56.), 3:1 Retkowski (61.), 3:2 Siek (84.)

Gelbe Karten: Kretzschmar (F) – Dumke; Radeboldt; Bookhahn (alle Foulspiel)

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