Erste Mannschaft scheitert am eigenen Nervenkostüm

SV Grün Weiß Bergfelde – SV Friedrichsthal 0 : 0

10. Jun. 2013 –

Alles war angerichtet im Bergfelder Lager für eine rauschende Feier zum Klassenerhalt. Das Wetter zeigte sich in bester Laune, der Platz in Bergfelde präsentierte sich zu diesem letzten Heimspiel der laufenden Serie in einem für Bergfelder Verhältnisse geradezu prächtigen Zustand und auch sonst war alles bestens vorbereitet worden um den noch einen benötigten Dreier einzufahren – nur am Ende fehlte das einzig planbare – eine Bergfelder Mannschaft ohne flatternde Nerven! Nach einer äußerst verkrampften und teilweise sehr ängstlichen Vorstellung endete die Partie gegen den SV Friedrichsthal 0:0, so das Bergfelde zwar weiterhin die besten Karten im Kampf um den Ligaverbleib hat, doch nun wieder ordentlich zittern muss.

Personell musste Bergfelde im Vergleich zur Vorwoche auf den verletzten Martin Wenzel verzichten, für ihn rückte Paul Heinrich in die erste Elf und agierte neben Müller im defensiven Mittelfeld, Steve Fekete rückte dafür ins Sturmzentrum neben Siek. Bei den Gästen fehlte der bis dato beste Torschütze Marusch anhand einer Gelbsperre, so dass die Voraussetzungen für Bergfelde vor diesem Spiel sehr gut waren. Ein Sieg fehlte noch bis zum sicheren Klassenerhalt. Unter der Woche wurde wieder sehr akribisch an allem gearbeitet, die Stimmung innerhalb der Mannschaft war absolut prächtig, alle waren heiß darauf den Klassenverbleib endgültig sicher zu machen. Allerdings verflog diese positive Stimmungslage mit dem Anpfiff der Partie. Von Beginn an merkte man dem Bergfelder Team eine ungewohnte Nervosität an, so dass der Gast recht schnell besser ins Spiel fand. Friedrichsthal tat zunächst genau das was man erwartet hatte, sie fighteten vom Start weg um jeden Ball und versuchten immer mal wieder mit langen Bällen Löcher im Deckungsverbund Bergfeldes zu finden, das allerdings war das einzige was zunächst passte bei Bergfelde – die Defensive! Offensiv fand der Gastgeber nur sehr schwer ins Spiel, so dass die knapp 120 Zuschauer bis zur 18.Minute warten mussten, ehe mal was Prickelndes vor einem der Tore passierte. Nach einem Eckball kam der mit aufgerückte Libero Radeboldt am zweiten Pfosten frei zum Kopfball, setzte die Kugel dann aber knapp am ersten Pfosten vorbei. Wenige Minuten später war wieder Radeboldt frei vorm Tor nach einem Standard, diesmal setzte er das Leder am kurzen Pfosten neben das Tor der Gäste. Ansonsten blieb jedoch vieles Stückwerk. Beide Teams neutralisierten sich fast vollends, die beiden Abwehrreihen standen sehr sicher, allerdings machten es Ihnen auch beide Offensivreihen nicht gerade schwer. Bergfelde war zwar bemüht, aber auch nach etwas mehr als einer halben Stunde wirkte alles sehr verkrampft und teilweise ängstlich. Der Gast aus Friedrichsthal dagegen verkaufte sich bis dahin sehr teuer, kämpferisch und läuferisch agierten sie sehr ansprechend, einzig im Spiel nach vorne gelang auch den Wendt-Schützlingen recht wenig. Nach 36 Minuten dann aber fast die Erlösung für Bergfelde, nach einer schönen Flanke aus dem rechten Mittelfeld setzte Siek am zweiten Pfosten zum Kopfball an, perfekter Kopfstoß, leider fehlten Millimeter zur Führung, denn die Kugel klatschte an den ersten Pfosten, der anschließende Nachschuss von Fekete konnte gerade noch so vom Keeper der Gäste pariert werden. Jetzt versuchte Bergfelde etwas druckvoller zu agieren und hatte leichte Vorteile, doch passend zum bisherigen Spiel glich der Gast drei Minuten vor dem Pausenpfiff auch die Statistik „Aluminiumtreffer“ aus, denn ein 20 Meter Geschoß eines SVF-Akteurs knallte an die Bergfelder Latte.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit nahm Bergfelde dann einen Wechsel vor, Rocco-Joe Weiss kam für den eher glücklos agierenden Krebs. Der Spielverlauf änderte sich jedoch nicht. Das Niveau des Spiels bewegte sich auf einem sehr niedrigen Niveau, die Partie lebte einzig von der Spannung. Beide Teams kämpften zwar verbissen um jeden Ball, spielerisch gelang aber fast Garnichts, was man besonders vom eigenen Team erwartet hatte. Weiterhin wirkte gerade Bergfelde unglaublich nervös. Nach 65 Minuten kam dann mit Kwieczinski ein neuer Stürmer, Fekete verließ den Platz. Mit fortlaufender Spieldauer wurde die Anspannung gerade im Bergfelder Team immer größer und hemmte mehr und mehr jede Bewegung. Jeder wusste nun dass ein Gegentor den schon fast sicheren Abstieg bedeuten könnte. Die Gäste dagegen versuchten nun deutlich mehr offensiv zu machen, denn sie brauchten eigentlich einen Sieg um die dann bessere Ausgangslage am letzten Spieltag zu haben. Zwölf Minuten vor Schluss brachte Bergfelde dann mit Burak Benli eine letzte offensive Kraft, doch auch er sollte nichts mehr bewegen können in einer völlig verkrampften Elf. In den Schlussminuten war der Gast dem Siegtreffer sogar deutlich näher als Bergfelde, sie drückten nun mit Macht auf das eine so wichtige Tor, doch die Bergfelder Defensive um die beiden überragenden Manndecker Schötz und Dumke hielt sich schadlos.

Fazit: Der erste Matchball ist vergeben, nun gilt es sich kurz zu schütteln und dann alle Konzentration auf das letzte Saisonspiel in Sachsenhausen zu legen. Die Enttäuschung war groß unmittelbar nach Spielende, aber im Laufe des Abends machte sich dann auch wieder die Kampfeslust breit, ein gutes Zeichen. Bergfelde wäre nicht Bergfelde wenn man nicht auch nach Rückschlägen wieder aufstehen würde. Am letzten Spieltag reicht ein Punkt, um den Klassenerhalt dingfest zu machen, da man das deutlich bessere Torverhältnis hat gegenüber Fürstenberg und Friedrichsthal!

GWB: Mecklenburg, Radeboldt, Dumke, Schötz (SF), F. Müller, Heinrich (ab 78.Benli), Krebs (ab 46.Weiss), Retkowski, Eder, Siek, Fekete (ab 65.Kwieczinski)

SVF: Weinschröder, Stanke, Kolasinski, Hein, Köhler, Richert, Kind (SF), Schönfeld, Böttcher, Rohrlack, Gittner (Skljanow)

Tore: keine

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