Bergfelde startet erstmals seit 7 Jahren wieder mit einem Sieg in die Kreisligaspielzeit

SV Grün-Weiß Bergfelde - FV Liebenwalde 4:1 (3:1)

11. Aug. 2013 –

So kurzlebig ist nur der Fußball! Vor einer Woche hatten viele der anwesenden Kiebitze noch die schlimmsten Befürchtungen um die erste Bergfelder Männermannschaft, die gerade Ihr letztes Testspiel gegen den Vertreter der 1.Kreisklasse vom FC Kremmen II mit 4:5 verloren hatte. Einige sprachen dem Team sogar die Kreisligatauglichkeit ab und ahnten nichts Gutes für den Saisonstart gegen Liebenwalde. Doch genau die gleichen Kiebitze sah man nach dem Auftaktspiel unserer Mannschaft Freudestrahlend und voller Stolz, denn Ihr Team hatte soeben mit 4:1 gegen den letztjährigen Tabellenvierten der Kreisliga gewonnen. In einer turbulenten, intensiven und sehr spannenden Kreisligapartie entschied vor allem die Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor diesmal zugunsten Bergfeldes, die damit zum ersten Mal seit 2006 wieder ein Auftaktspiel der Kreisliga gewinnen konnten.

Endlich war es wieder soweit. Nach schier endlosen Wochen der Vorbereitung startete am gestrigen Samstagnachmittag endlich wieder die neue Kreisligaserie. Alles war zunächst angerichtet für ein stimmungsvolles Auftaktspiel auf dem Bergfelder Sportplatz. Der Rasen präsentierte sich in einem guten Zustand, die Sonne lachte (zunächst) und auch die Anzahl der anwesenden Fans konnte sich mit knapp 120 durchaus sehen lassen. Beiden Mannschaften konnte man schon Minuten vor dem Spiel die Anspannung ansehen, keiner wusste so richtig wo man nun steht, da beide Teams zuletzt gegen Vertreter der 1.Kreisklasse Ihre Generalproben verpatzten. Mit Spannung wurde gerade im Bergfelder Umfeld die Starting Eleven unseres Teams erwartet, in der es eigentlich nur zwei echte Überraschungen gab. Eric Blumenroth und Max Sperlich durften sich als Gewinner der Vorbereitung sehen und ergatterten einen der begehrten 11 Startplätze, wobei Blumenroth im defensiven Mittelfeld agierte und Sperlich neben Siek im Sturm. Um genau 15:07 pfiff Schiedsrichter Stargard die Partie an, die es in sich haben sollte. Beide Teams starteten zunächst mit klar erkennbarem Respekt voreinander, bloß keine leichten Fehler machen schien in den ersten Minuten die Devise beider Teams zu sein. Den etwas flüssigeren Start erwischte dabei der Gast aus Liebenwalde, der vom Anstoß weg sofort probierte viel über seinen Linksaußen Robert Beau zu initiieren. Nach 5 Minuten tauchte Liebenwalde dann auch nach einer schönen Ballstafette erstmals im Bergfelder Strafraum auf, doch zum Glück für den Gastgeber setzte ein FVL-Akteur die Kugel aus knapp 11 Metern rechts am Kasten vorbei. Liebenwalde begann sehr zielstrebig und offensiv gegen zunächst noch abwartende Bergfelder, die nach 8 Minuten dann aber den ersten Torschuss abgaben, allerdings war der Schuss von Eder kein Problem für Keeper Schwenzer. Beide Teams agierten auch recht schnell sehr griffig und kompromisslos in den Zweikämpfen, allerdings ließ Stargard zunächst sehr viel laufen, was sich als Fehler herausstellen sollte. Die erste Viertelstunde der neuen Saison ging mit leichten Vorteilen an die Gäste, so dass die Führung für Liebenwalde nach 16 Minuten auch nicht unverdient gewesen wäre, doch nach einem Patzer von Mecklenburg brachte Beau das Kunststück fertig die Kugel aus einem Meter völlig freistehend am leeren Kasten vorbei zu köpfen! Diese Szene sollte doppelt bitter für die Gäste werden, denn zwei Minuten stand es plötzlich 1:0! Nach einem Freistoß aus dem linken Halbfeld konnte die Liebenwalder Abwehr die Kugel nicht wirklich klären, Friedrich Müller bekam das Runde knapp an der Strafrumgrenze und drosch es humorlos ins linke untere Eck! Effektivität pur! Allerdings hielt die Bergfelder Führung nur sechs Minuten. Nach einem Missverständnis zwischen Schötz und Dumke zündete Beau auf dem linken Flügel den Turbo, drang in den Strafraum ein und seine scharf hereingetretene Flanke konnte Libero Radeboldt nur noch unglücklich ins eigene Tor ablenken, 1:1! Lange Zeit zum ärgern blieb jedoch nicht, denn gerade einmal 90 Sekunden später durfte schon wieder gejubelt werden. Nach einem Eckball von Eder stand Sperlich genau richtig und erzielte aus Nahdistanz das umjubelte 2:1. Unser Team stand nun nach der erneuten Führung wesentlich kompakter, der Gast hatte nun mehr Probleme sich offensiv durchzusetzen. Unter anderem auch weil der bis dato sehr eifrige Wolf bereits früh verletzt raus musste. Nach 32 Minuten fast der dritte Bergfelder Treffer, doch Siek’s Kopfball strich nur knapp über die Latte. Siek sollte dann auch am ersten großen Aufreger des Spiels beteiligt sein. Nach einer undurchsichtigen Situation erschien zunächst der Versuch von Sperlich bereits hinter der Linie zu sein, FVL-Keeper Schwenzer und Siek gingen dann beide mit vollem Einsatz zum Ball, wobei sich der Keeper der Gäste schwerwiegender verletzte. Riesen Aufregung herrschte nach dieser Szene im Liebenwalder Fanblock, die Siek mit übelsten Schimpftiraden belegten. Allerdings kann man Siek hier keinen Vorwurf machen, der Ball war frei und er ging wie auch der Keeper zum Ball, selbst Spieler des FVL bestätigten das nach Spielschluss. Für Schwenzer war die Partie jedoch beendet, für ihn kam mit Sven Hempel ausgerechnet ein Keeper, der bis vor wenigen Wochen noch in Bergfelde agierte. Für Hempel sollte diese Partie allerdings mehr als unglücklich beginnen, denn nur drei Minuten nach seiner Einwechslung musste er bereits das Leder aus dem Kasten holen. Bergfelde bekam knapp 20 Meter vor dem Kasten einen Freistoß zugesprochen und Retkowski jagte die Kugel aus halbrechter Position ins Tor, wobei Hempel eine nicht allzu glückliche Figur machte. Liebenwalde zeigte jedoch Moral und versuchte sofort zu antworten, besonders bei Standards zeigte sich der Gast brandgefährlich, verpasste es aber weiterhin auch klarste Gelegenheiten zu verwerten. So auch nach 43 Minuten, als ein Liebenwalder Spieler nach einem Eckball die Kugel aus zwei Metern völlig freistehend über das leere Tor drosch. So blieb es beim 3:1-Halbzeitstand für unsere Mannen, die sich einfach cleverer vor dem Tor zeigten als der favorisierte Gast aus Liebenwalde.

Dementsprechend gab es auch mahnende Worte vom Bergfelder Trainer in der Pause, die begangenen Fehler wurde analysiert und allen war klar, diese Partie ist noch längst nicht durch, was sich nur 60 Sekunden nach Wiederanpfiff deutlich zeigen sollte, als Liebenwalde die nächste 100%ige Chance liegen ließ. Nach einem weiten Einwurf kam ein Gästeakteur völlig frei zum Kopfball, setzte die Kugel aber knapp am linken Pfosten vorbei. Das Liebenwalder Trainergespann Bremer und Otte verzweifelte mehr und mehr an der kläglichen Chancenverwertung seines Teams, während die Bergfelder Trainerbank fast Gebetsmühlenartig sein Team verbal begleitete. In Minute 49 versuchte dann wieder einmal Retkowski einen Freistoß direkt zu verwandeln, allerdings strich sein Knaller aus knapp 20 Metern nur knapp am rechten Giebel vorbei. Liebenwalde versuchte recht früh deutlich offensiver zu agieren, was unserem Team recht schnell viele Freiräume gab, so auch nach 54 Minuten, doch Sperlich bekam fünf Meter vor dem Tor die Kugel unglücklich ans Knie und setzte sie so klar vorbei. Die Partie befand sich nun aber nach knapp 15 Minuten im zweiten Durchgang in Ihrer entscheidenden Phase, die Gäste aus Liebenwalde versuchten ordentlich Druck zu machen, während Bergfelde sehr clever verteidigte und auf den einen entscheidenden Konter lauerte. Nach 65 Minuten bewahrte dann Mecklenburg sein Team vor dem zweiten Einschlag, als er ganz stark im eins gegen eins parierte. Unser Team hatte inzwischen mit Wenzel und Kwieczinski zwei frische Kräfte gebracht für Müller und Blumenroth, die sich beide sofort prima einfügten. Ganz sattelfest stand Bergfelde aber weiterhin nicht, so hatte man nach etwas mehr als 70 Minuten Glück, als Kwieczinski im Sechzehner prima einem Gästeakteur den fair Ball vom Fuß grätsche und Stargard, trotz riesiger Proteste des Liebenwalder Anhangs, berechtigterweise nicht auf den Punkt zeigte. Nach 74 Minuten war dann aber der Deckel drauf auf diese Partie. Bergfelde spielte einen Bilderbuchkonter, Siek spielte in den Lauf von Eder und dieser legte im 16er quer auf Sperlich, der mit seinem zweiten Treffer an diesem Tage die Partie entschied. Kurze Zeit später durfte sich dann Sperlich seinen verdienten Applaus abholen, für ihn kam Kober und Bergfelde agierte in den letzten Minuten mit einem 3-6-1 System. Liebenwalde versuchte zwar weiterhin offensiv zu agieren, doch fehlten Ihnen zumeist die Mittel um entscheidend vors Tor zukommen. So plätscherte die Partie fast ereignislos vor sich hin, bis zur 85.Minute, als die Partie plötzlich kurz vor einem Abbruch stand. Nach einem harten Zweikampf zwischen Fekete und einem Gästespieler blieb Fekete mit Schmerzverzehrtem Gesicht liegen und brüllte seinen Schmerz lautstark heraus, es schien eine schwerwiegende Verletzung vorzuliegen. Diese Szene begleiteten aber einige Liebenwalder Fans, die anscheinend etwas zu viel vom leckeren Bergfelder Gerstensaft getrunken hatten, mit übelsten Beleidigungen in Richtung Fekete, was wiederum zahlreiche Bergfelder Spieler auf den Plan rief. So kam es unmittelbar vor der Liebenwalder Trainerbank zu Tumult artigen Szenen, die sogar in Handgreiflichkeiten ausarteten. Nur dank des schnellen Eingreifens der Bergfelder Ordner konnte eine Massenschlägerei verhindert werden. Allerdings zeigten auch die Liebenwalder Verantwortlichen hier Ihren Sachverstand und beruhigten Ihre Fans! Fekete musste übrigens dick bandagiert vom Feld, so das Bergfelde die letzten Minuten in Unterzahl agierte. Nach diesem Schock legten sich aber schnell wieder die Gemüter und die längst entschiedene Partie konnte ohne weitere Probleme zu Ende geführt werden – mit Bergfelde als Sieger!

Fazit: Nach intensiven und phasenweise sehr harten 90 Minuten setzte sich mit Bergfelde nicht die bessere, aber die deutlich effektivere Mannschaft durch. Während man in der letzten Saison oftmals selbst an der schwachen Chancenverwertung scheiterte, zeigte man sich nun im ersten Spiel der neuen Saison höchst effektiv. Dadurch startet unsere Elf perfekt ins neue Spieljahr, was allerdings nur eine Momentaufnahme ist, denn bereits am kommenden Samstag wartet mit Eintracht Bötzow eine äußerst harte Auswärtsnuss auf unsere Mannen.

Trainerstimme SV Grün-Weiß Bergfelde:
„Ich denke wir können mit diesem Auftakt vom Ergebnis her absolut zufrieden sein, denn Liebenwalde erwies sich als der erwartet schwere Gegner. Offensiv haben wir heute aus wenig verdammt viel gemacht, was sehr hoffnungsvoll ist für die Zukunft. Allerdings wissen wir natürlich auch das nicht alles Gold war was anscheinend glänzte, aber das werden wir in der kommenden Trainingswoche in Ruhe analysieren und bereiten uns dann auf Bötzow vor“!

Statistiken zum Spiel:

Aufstellungen:

SV Grün Weiß Bergfelde:
Nico Mecklenburg – Alexander Radeboldt, Sascha Dumke, Christian Schötz (SF), Eric Blumenroth (ab 67. Martin Wenzel), Friedrich Müller (ab 58. Christopher Kwieczinski), Patrick Eder, Rene Retkowski, Steve Fekete, Sebastian Siek, Max Sperlich (ab 77. Oliver Kober)

FV Liebenwalde:
Marcus Schwenzer (ab 37. Sven Hempel) – Dennis Huwe, Nico Luck, Mike Ludwig (SF), Sebastian Juers, Adrian Kain, Axel Zeinert, Norman Bernhardt, Robert Beau, Roman Kain (ab 71. Daniel Boensch), Patrick Wolf (ab 28. Manuel Mönch)

Torfolge:
1:0 Friedrich Müller (19.), 1:1 Alexander Radeboldt (26. Eigentor), 2:1 Max Sperlich (28.), 3:1 Rene Retkowski (39.), 4:1 Max Sperlich (74.)

Gelbe Karten:
Blumenroth und Kober (beide Foul) – Mönch (U)

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