Schwarzer Samstag für Bergfelde

5. Spieltag: FV Preußen Eberswalde II – SV Grün Weiß Bergfelde 4:0 (1:0)

30. Sep. 2014 –

Einen Samstagnachmittag voller Pleiten, Pech und Pannen erlebte unsere 1.Männermannschaft beim Gastspiel in Eberswalde. Gegen einen bei weitem nicht angst einflößenden Gegner offenbarte unser Team zum Teil Slapstick artige Einlagen und verlor so am Ende deutlich mit 0:4 beim bis dato Sieglosen Tabellenvorletzten. Anhand dieser Niederlage rutschte unsere Elf auf Tabellenplatz 11 und befindet sich seit letztem Samstag erstmalig im Abstiegskampf der Kreisoberliga!

Das dritte Auswärtsspiel der laufenden Serie führte unsere Truppe zum zweiten Mal in den Landkreis Barnim, besser gesagt nach Eberswalde. Spätestens seit diesem Spiel kann man auch in Bergfelde verstehen das viele von einer Landesklasse light sprechen im Bezug auf die Kreisoberliga, man trifft nun auf Gegner und Plätze die einem so noch nie bekannt waren. Rein personell musste Bergfelde Coach Güldemeister wieder mächtig umstellen, die Verletzungsseuche ist aktuell kaum zu begreifen. Insgesamt musste unser Team auch diesmal wieder auf 8 Mann verzichten, eine eingespielte Mannschaft ist demnach kaum zu gewährleisten, was man leider inzwischen immer deutlicher merkt, die eingeimpften Mechanismen aus der Vorbereitung können inzwischen nicht mehr umgesetzt werden, da die Startaufstellung sich Woche für Woche auf zahlreichen Positionen ändert. Trotz aller Probleme personeller Natur war die Zielvorgabe auch vor dem Match in Eberswalde deutlich formuliert, drei Punkte waren das Ziel. Der bis dato völlig unbekannte Gegner wurde wieder dank intensivster Recherche perfekt analysiert im Vorfeld und das sah man auch zu Beginn der Partie. Unser Team startete fulminant in die Partie. Vom Anstoß weg setzte man den Gastgeber frühzeitig unter Druck und brachte so die Brandenburgliga-Reserve des FV Preußen schnell in arge Bedrängnis. Bereits nach knapp 40 Sekunden gab es den ersten verheißungsvollen Freistoß, Wenzel knallte die Kugel aus knapp 18 Metern zentral aufs Tor, doch FV-Keeper Lanzrath bekam gerade noch so die Fäuste hoch. Unser Team setzte aber weiter bissig nach und nur sechzig Sekunden später gab es berechtigterweise Elfmeter für unsere Farben. Nach einem langen Ball in den Strafraum setzte Tom Thiele stark nach, erkämpfte den Ball gegen zwei Verteidiger und wurde anschließend klar umgestoßen, völlig unstrittiger Strafstoß, wobei man in dieser Szene sogar über eine Rote Karte für den Übeltäter hätte noch reden können, da Thiele gerade dabei war ein Torabschluss zu vollziehen, der „Sünder“ bekam nicht mal Gelb! Allerdings schaffte es Routinier Radeboldt nicht unsere Elf in Führung zu bringen, erneut war der Preußen-Keeper zur Stelle und entschärfte den Strafstoß. Unser Team ließ sich jedoch von der verpassten Führung nicht beeindrucken, spielte weiter mutig und aggressiv nach vorne und dominierte die Partie in der Anfangsphase fast nach Belieben. In Minute 9 verpasste Sperlich per Kopf knapp das dann hoch verdiente 0:1, vom Gastgeber bis dato nichts offensiv zu sehen. Nach knapp 10/15 Minuten verlor unser Team dann aber unerklärlicherweise komplett den Faden und fand ihn auch bis zum Halbzeitpfiff nicht mehr wieder. Ohne Grund agierte man plötzlich viel zu passiv, ließ den Gegner kommen und präsentierte sich auch in den Zweikämpfen nun mehr als Körperlos. Zwar hatte man nach 17 Minuten durch Retkowski eine weitere gute Chance, es sollte aber die letzte im ersten Durchgang für unsere Mannen sein. Retkowski startete auf Höhe der Mittellinie einen Tempolauf, marschierte an mehreren Preußen-Verteidigern vorbei, im Strafraum wurde dann aber der Winkel etwas zu spitz und sein strammer Schuss landete am Außennetz. Ansonsten bot unsere Elf ein nun sehr fahriges Gesicht. Viele leichte, vermeidbare Abspielfehler, ungenügende Zweikampfführung und teilweise sehr schlechte Bewegung ohne Ball führten dazu das der Gastgeber deutlich besser in die Partie, ohne dabei selbst sonderlich zu glänzen. Immer wieder versuchten es die Gastgeber mit langen Bällen und kamen immer öfter so auch zu Chancen, gegen schlecht postierte Bergfelder. In Minute 27 parierte Mecklenburg einen gefährlichen Freistoß des Gastgebers stark, nach 38 Minuten bewahrte erneut der Bergfelder Keeper seinen Farben vor einem Rückstand, als Preußen einen eklatanten Abspielfehler nutzte, doch Mecklenburg parierte stark im 1 gegen 1. Eine Minute später fiel dann aber der mittlerweile nicht unverdiente Führungstreffer für den Gastgeber, auf allerdings sehr kuriose Art und Weise. Zunächst erschien ein zu lang geschlagener Ball der Gastgeber bei Bergfelde Libero Radeboldt in sicheren Händen, dieser allerdings spielte dann einen äußerst riskanten Rückpass auf Mecklenburg, dieser trat anschließend in den Boden, so das Schimansky das Geschenk dankend annahm zum 1:0 ins leere Bergfelde Tor schoss, Slapstick lässt grüßen. Bis zur, aus Bergfelder Sicht dringend benötigten Halbzeitpause, veränderte sich der Spielverlauf nicht mehr, die Gastgeber waren bissiger und lauffreudiger und verdienten sich so die knappe Halbzeitführung gegen weiterhin sehr pomadig agierende Bergfelder.

In der Halbzeit gab es dann deutliche Worte vom Bergfelder Trainer, der keinesfalls einverstanden war mit der Leistung seines Teams. Personelle Veränderungen gab es zunächst keine, die Fehlerquellen schienen sich aber auch im zweiten Durchgang nahtlos fortzuführen. Nur wenige Sekunden nach Wiederbeginn vertändelte Kapitän Schötz die Kugel unnötig, doch Mecklenburg parierte erneut stark im 1 gegen 1. Bergfelde agierte nun aber etwas zielstrebiger, die Körpersprache war wieder ähnlich derer aus den ersten zehn Minuten. Fünf Minuten nach Wiederbeginn spielte jedoch der leitende Schiedsrichter eine nicht unwichtige Rolle, nach einem Eckball für den Gastgeber gab es plötzlich den Elfmeterpfiff für Preußen, keiner wusste warum, selbst der Gastgeber staunte ungläubig. Angeblich soll Wenzel im Strafraum seinen Gegenspieler leicht mit der Schulter gerempelt haben, eine – da waren sich beide Trainer zu 100% einig – mehr als aberwitzige Entscheidung. Dem Gastgeber war es egal, das zweite Geschenk an diesem Tage wurde erneut dankend angenommen und es stand 2:0. Nun jedoch sah man das lodern in den Bergfelder Augen. Jetzt gab unser Team Vollgas und zeigte sich mehr als präsent auf dem kleinen Nebenplatz in Eberswalde. Dazu trugen auch die beiden eingewechselten Eder und Täubert bei, die beide recht früh im zweiten Durchgang kamen und enorm Schwung brachten. Unser Team nun mit Powerplay, der Gastgeber kam nur noch ganz selten aus der eigenen Hälfte heraus und war quasi nur noch damit beschäftigt sein eigenes Tor zu verteidigen. Allerdings fehlte unserem Team hier das nötige Quäntchen Glück. Immer wieder hatte der Gastgeber irgendwie ein Bein dazwischen, des weiteren parierte der Preußen-Keeper des Öfteren sehr stark, so dass unser Team mehr und mehr an ihm verzweifelte an diesem Tage. In Minute 70 dann jedoch das nächste liebevoll eingepackte Bergfelder Geschenk, wieder patzte Radeboldt und es stand 3:0! Die Partie war damit entscheiden, dennoch muss man dem Bergfelder Team zu Gute halten das sie sich nicht aufgaben, es wurde trotz des klaren Rückstandes weiter gekämpft und gefightet, leider viel zu spät. Hätte man diese Einstellung und diesen Biss gerade über die ersten 45 Minuten hinweg gezeigt, wäre das Ergebnis zu 99% anders gewesen. So schraubte der Gastgeber in der Nachspielzeit sogar das Ergebnis noch auf 4:0, diesmal wurde Bergfelde klassisch aus gekontert.

Fazit:
Bergfelde ist im Abstiegskampf der Kreisoberliga angekommen. Gegen einen bei weitem nicht übermächtigen Gegner offenbarte man viele Fehlerquellen, die so einfach nicht kompensiert werden können. Bereits am gestrigen Trainingstag wurden die Fehler schonungslos analysiert vom Trainer, jetzt heißt es Ärmel hochkrempeln, Gesicht zeigen und schon am kommenden Samstag gegen das Spitzenteam aus Wandlitz eine andere Bergfelder Seite zeigen

Statistik:

FV Preußen Eberswalde II: Lanzrath - Kanekiyo (78. Brandt), Jakoplic, Kries, Kühl, Zimmermann, Wohlgemuth (SF), Ziethen (86. Pahl), Prost, Korotic, Schimansky (75. Ladewig)

SV Grün-Weiß Bergfelde: Mecklenburg - Sperlich (60. Eder), Bookhahn, Müller, Radeboldt, Retkowski, Gerigk, Schötz (SF), Galster, Thiele (55. Täubert), Wenzel (74. Gramoll)

Tore: 1:0 Schimansky (40.), 2:0 Zimmermann (50., Foulelfmeter), 3:0 Korotic (70.), 4:0 Ladewig (90.)
Bes. Vorkommnis: Lanzrath hält Foulelfmeter von Radeboldt (2.)

SR: Frank Breuer
Assistenten: Wolfgang Saarow, Jürgen Noack
Zuschauer: 25

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