Eine Halbzeit voller Leidenschaft ist zu wenig um in Häsen zu Punkten!

Häsener SV – SV Grün Weiß Bergfelde 2:1 (1:0)

29. Apr. 2013 –

Die Luft im Abstiegskampf wird für unsere erste Männermannschaft langsam deutlich spürbar dünner. Nach zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage kassierte das Güldemeister – Team am gestrigen Samstag eine bittere, weil vermeidbare 1:2-Niederlage beim Tabellenfünften Häsener SV. Vermeidbar deshalb da es unsere Elf erst viel zu spät erkannte das mit Herz, Leidenschaft und einem unbändigen Willen bei diesem Spiel deutlich mehr drin gewesen wäre gegen keinesfalls überzeugende Gastgeber. Da die fast gesamte Konkurrenz im unteren Tabellendrittel dreifach punktete, hat Bergfelde aktuell nur noch zwei Punkte Vorsprung auf den ersten Abstiegsplatz.

Mit einem guten Gefühl reiste unser Team am Samstag nach Häsen, die Serie von zuletzt fünf Spielen ohne Niederlage sollte auch beim Tabellenfünften ausgebaut werden. Um diesem Vorhaben gerecht zu werden wurde das Training unter der Woche wieder auf das anstehende Spiel zugeschnitten, dazu gab es vor dem Spiel eine genaue Einweisung. Personell musste man beim Auswärtsspiel jedoch auf seinen besten Torschützen Sebastian Siek verzichten, der Gelbgesperrt fehlte. Für Siek rückte Martin Wenzel neben Retkowski ins Sturmzentrum. Ansonsten nahm das Bergfelder Trainerteam im Vergleich zum Remis letzten Samstag gegen Hennigsdorf II nur eine weitere Veränderung vor, Bookhahn kam für den unter der Woche Verletzungsbedingt pausierenden Wittkopp. Beiden Teams war zunächst der gegenseitige Respekt voreinander anzumerken, beide Mannschaften starteten recht vorsichtig in die Partie, bloß kein unnötiges Risiko eingehen war zunächst einmal die Maxime. Zwar hätte HSV-Routinier Boltze nach vier Minuten fast die Führung erzielt per Freistoß, Mecklenburg parierte glänzend, ansonsten gestalteten sich die ersten Minuten dieser Partie aber sehr ausgeglichen. Beide Teams standen hinten sehr sicher und lauerten auf Fehler vom Gegner. Ein ersten großen Fehler beging Bergfelde nach 16 Minuten, als Bookhahn einen fatalen Fehlpass im Spielaufbau fabrizierte, anschließend kam man nicht mehr in die Zweikämpfe und Yildirim traf aus Nahdistanz zum 1:0 für Häsen. Unsere Elf wirkte etwas geschockt, versuchte dann aber selbst offensiv mehr zu investieren. Vier Minuten nach dem Führungstreffer zeigte sich Bergfelde erstmals gefährlich vor dem Tor der Gastgeber, nach einem schön vorgetragenen Spielzug flankte Wenzel aus dem linken Halbfeld in den Strafraum, doch Eders Kopfball verfehlte nur knapp das Tor. Unsere Mannschaft versuchte nun etwas druckvoller zu agieren und zeigte dabei deutliche Lücken im Defensivbereich des HSV auf. In der 24.Minute wurde Retkowski schön freigespielt, „Speedy“ drang in den Strafraum ein und wurde dann von HSV-Verteidiger Pieper in die Hacken getroffen, doch zum Unverständnis aller gab es keinen Elfmeter für Bergfelde. Anschließend jedoch verflachte die Partie deutlich. Besonders unsere Mannschaft enttäuschte dabei, ungenügende Laufbereitschaft und dadurch kaum Zugriff auf die Gegenspieler war nun häufig zu sehen. Doch auch der Gastgeber zeigte nicht wesentlich mehr, so dass die wenigen Zuschauer eine eher schwache Partie sahen. Einzig Einzelaktionen brachten mal Gefahr, so nach 33 Minute als HSV-Akteur Schulze sich gut durchsetzte, dann aber knapp drüber schoss. Fünf Minuten später spielte Häsen Bergfelde klassisch aus, doch ein Stürmer der Gastgeber setzte den Ball freistehend am linken Pfosten vorbei. Von Bergfelde kam nur selten mal was offensives, zumeist verlor man die entscheidenden Zweikämpfe unmittelbar in Tornähe. Wenn man aber mal zielstrebig agierte dann wurde es auch prompt gefährlich, doch Retkowski wurde in aussichtsreicher Position gerade noch so geblockt (41.) Pech hatte Eder in der Nachspielzeit der ersten Halbzeit, als sein direkt aufs Tor gezogener Eckball an den linken Außenpfosten klatschte. Zur Halbzeit führte Häsen damit knapp, aber verdient mit 1:0 in einem sehr überschaubaren Fußballspiel. Gerade die in Abstiegsnöten sich befindende Bergfelder Mannschaft präsentierte sich dabei über weite Strecken als nicht gerade bissig und zu harmlos, es sah lange Zeit aus wie ein Spiel zweier Mannschaften die um die Goldene Ananas kämpfen.

Das sollte sich zu Beginn der zweiten Hälfte deutlich ändern. Bergfelde kam nun mit veränderter Körpersprache zurück und man konnte endlich erkennen dass man hier alles investieren möchte. Wittkopp war zudem neu im Team, er kam für Bookhahn. Häsen agierte weiter wie in Hälfte eins, der HSV machte nicht mehr als nötig war. Bergfelde war nun zwar wesentlich bissiger und engagierter, blieb aber weitestgehend harmlos vor dem Häsener Tor. Als HSV-Kapitän Ruch jedoch nach 55 Minuten ungehindert das 2:0 einköpfen konnte schien die Partie entschieden. Doch unsere Mannschaft zeigte endlich Charakter und biss zurück. Sechs Minuten nach dem 2:0 spielte man sich schön durch die Häsener Reihen, Wenzel drang frei in den Strafraum ein, doch anstelle selbst den Abschluss zu suchen legte er quer auf Retkowski, dieser konnte den schlecht getimten Pass aber nicht mehr erreichen. Bergfelde löste nun nach und nach auch seine Reihen auf und wurde deutlich offensiver. Häsen bekam dadurch Räume zum Kontern, zeigte sich dort aber auch nicht gerade zielstrebig. Wenn es mal Chancen gab war zumeist Mecklenburg zur Stelle. Endlich war es nun in der Schlussphase eine packende Partie, unser Team fightete nun um jeden Zentimeter Rasen und wurde nach 77 Minuten belohnt. Nach klasse Pass von Wenzel zeigte der kurz zuvor eingewechselte Dumke keine Nerven und traf souverän zum mittlerweile verdienten 2:1. Jetzt drückte der Gast mit allem was er hatte, alles wurde aufgelöst und Häsen begann mächtig zu schwimmen. Nur drei Minuten nach dem 2:1 hatte Radeboldt die dicke Chance zum Ausgleich, aber er köpfte freistehend drüber. In der 89. Minute dann eine Wahnsinnsszene. Zunächst tauchte Dumke völlig frei vor dem Kasten auf, scheiterte aber am Keeper und am blockenden Libero, die Kugel gelangte jedoch zu Retkowski, der wurde allerdings auch kurz vor der Torlinie geblockt und als Dumke im dritten Versuch auch noch am glänzend reagierenden Keeper der Gastgeber scheiterte war die Niederlage besiegelt.

Fazit: Leider reicht eine Halbzeit voller Leidenschaft nicht aus um zu Punkten. Eine verdammt bittere Niederlage, denn Häsen wäre an diesem Tage klar machbar gewesen. Nun gilt es am morgigen Dienstag im Nachholspiel gegen Gransee endlich einen dringend benötigten Sieg einzufahren, allerdings dürfte die Eintracht mit breiter Brust anreisen, da Ihnen ein überraschender Auswärtscoup gelang am letzten Samstag (2:1-Sieg beim Tabellenzweiten Mildenberg).

HSV. Zeidler, Kanli, T. Ruch, Pieper, Wudick, Boltze, Yildirim (ab 74.Regulin), Schulze (ab 89.Kessel), S. Ruch, Thiede, Sdun (ab 68.Grabow)

SVB: Mecklenburg, Radeboldt, Schötz, Kwieczinski, Bookhahn (ab 46.Wittkopp; ab 69.Dumke), F. Müller, Weiss (ab 62.Kersten), Eder, Fekete, Retkowski, Wenzel

Torfolge: 1:0 Yildirim (16.), 2:0 S. Ruch (55.); 2:1 Dumke (77.)

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