Bergfelde ringt Landesklassenvertreter nieder und steht im Pokal-Achtelfinale!!

Kreispokal - 3. Runde: SV Grün-Weiß Bergfelde - 1. FV Stahl Finow 3:1 n.V. (1:1, 1:1)

13. Okt. 2014 –

Der ersten Männermannschaft unseres Vereines ist am vergangenen Samstag ein echter Pokalcoup geglückt. Gegen den Tabellenvierten der Landesklasse Nord, den 1.FV Stahl Finow, zeigte das Güldemeister eine klasse Vorstellung und setzte sich nach intensiven und kurzweiligen 120 Minuten verdient mit 3:1 durch. Damit haben unseren Mannen das Achtelfinale im laufenden Kreispokalwettbewerb erreicht, Glückwunsch!

Mit großer Vorfreude blickte man im Bergfelder Lager auf die anstehende Pokalaufgabe, endlich mal wieder nach drei Jahren durfte man auf eigenem Geläuf in einem Pokalspiel ran und dann noch gegen einen Vertreter aus der Landesklasse. Mit viel Akribie hatte das Trainerteam im Vorfeld der Partie versucht den bis dato völlig unbekannten Gegner zu analysieren, wie sich später herausstellen sollte traf diese Einschätzung fast perfekt zu. Der Tabellenvierte der Landesklasse Nord ging als klarer Favorit in diese Partie der dritten Hauptrunde, dennoch war man im Bergfelder Lager gewillt dem großen Gegner einen beherzten Kampf zu liefern. Personell war Bergfelde trotz weiterhin zahlreicher Ausfälle (Radeboldt, Kersten, Kober, Schnell, Blaurock und Augustin) gut aufgestellt, insgesamt sechs Spieler tummelten sich auf der Bergfelder Ersatzbank. Nachdem es den ganzen Vormittag teils heftig geregnet hatte präsentierte sich das Bergfelder Grün als sehr tiefer, Kräftezehrender Untergrund, war dennoch sehr gut zu bespielen. Im Vorfeld hatte der Bergfelder Chefcoach besonders vor der Anfangsphase gewarnt, ein höherklassiger Gegner wird zumeist versuchen recht früh ein Ausrufezeichen zu setzen, eine Einschätzung die ebenfalls eintreffen sollte. Der Landesklassenvertreter ging vom Anstoß weg sehr couragiert und zielstrebig zur Sache, mit sehr hohem Pressing versuchten die Gäste Bergfelde mal abzuklopfen. Bereits nach zwei Minuten erspielte sich der Gast eine erste nennenswerte Tormöglichkeit, die allerdings knapp über das Bergfelder Tor ging. Unser Team war also vom Start weg gefordert höchste Konzentration und totale Hingabe aufs Feld zu bringen – was sie auch tat. Bergfelde hielt sofort dagegen und beim ersten Annähern ans Finower Tor fiel sofort das 1:0. Nach einem Eckball herrschte im Strafraum der Gäste totale Konfusion, ein Stahl-Akteur beförderte die Kugel an die eigene Latte, den zurückprallenden Ball versuchte der Stahl-Keeper zu fangen, was ihm jedoch nicht gelang, so dass die Kugel Werner Starke vor die Füße fiel, der aus kurzer Distanz trocken einnetzte, 1:0! Bergfelde feierte anschließend nicht lange das 1:0, sondern versuchte sofort nachzulegen. Jetzt wurde seinerseits sehr früh gepresst und recht schnell offenbarte der Gast erhebliche Probleme in der Defensive. Nach zehn Minuten verpasste Retkowski ganz knapp das 2:0, wieder war eine Ecke der Ausgangspunkt. Im direkten Gegenzug dann aber der überraschende Ausgleichstreffer. Dabei sah jedoch die Bergfelder Defensive nicht gerade gut aus, mehrmals hatte man die Chance den Ball zu klären, bis am Ende Gästespielmacher Spitzer im Strafraum an den Ball kam und zu allem Übel auch noch Mecklenburg tunnelte, 1:1. Damit war recht schnell alles wieder beim alten, es ging quasi wieder bei null los. Unser Team versuchte trotz des Rückschlages sofort weiter zu pressen, gerade die beiden sehr agilen Sturmspitzen Gerigk und Neue attackierten sehr früh die Gästeabwehr. Zudem zeigte unsere Elf sehr schöne Spielzüge und einen sehr gepflegten Spielaufbau. Allerdings stand man defensiv noch nicht wirklich sattelfest, immer mal wieder wackelte die Grün Weiße Abwehr. Mitte der ersten Halbzeit war die Partie komplett ausgeglichen, beide Teams begegneten sich auf Augenhöhe, wobei Bergfelde nun aber mehr und mehr leichte Fehler beging gegen einen schon da bei weitem nicht übermächtigen Gegner. Nach 28 Minuten und in Minute 32 verhinderte Grün Weiß Keeper Nico Mecklenburg zweimal ganz stark einen Finower Treffer, beide Male nach vermeidbaren Fehlern der eigenen Defensive. Auch offensiv stockte der Bergfelder Motor nun ein wenig, auch hier beging man zu viele Fehler, zu oft versuchte man den komplizierteren Weg. In den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit drehte unser Team dann aber nochmal kräftig an der Temposchraube und wurde prompt wieder brandgefährlich. Nun stand der Keeper der Gäste im Mittelpunkt, nach 41 Minuten parierte er ganz stark einen noch abgefälschten Freistoß von Retkowski, drei Minuten später war er abermals zur Stelle als Wenzel sich super durchspielte und trocken aus 18 Metern abzog. Somit ging es mit einem Remis in die Halbzeitpause, in der aber der Bergfelder Trainer auf dem Weg in die Kabine jegliche Komplimente seitens der Fans ablehnte, er schien angefressen zu sein, was er dann auch in der folgende Kabinenansprache deutlich äußerste. Grund des Ärgers waren die vielen unnötigen Fehler, noch in der Halbzeit prophezeite Güldemeister das nicht etwa der höherklassige Gast entscheiden würde wer weiterkommt anhand seiner Leistung, sondern sein eigenes Team!

Und Bergfelde gab sofort Vollgas nach Wiederbeginn. Nur eine Minute nach dem Seitenwechsel pressten Gerigk und Neue die Finower Abwehr sehr hoch, nach Ballgewinn marschierte Gerigk allein auf das Finower Tor zu, doch dann schob er unbedrängt die Kugel weit am Tor vorbei – vergeben war die Mega Chance zur schnellen Führung! Unsere Elf legte aber ein Höllentempo vor, die Gäste wurden sofort früh attackiert und hatten damit sichtbare Probleme. In Minute 48 setzte sich Retkowski stark durch, knapp drüber, vier Minuten später erkämpfte sich Neue energisch die Kugel, freie Bahn zum Tor, doch auch er nutzte diese 100%ige nicht, diesmal aber parierte der Keeper der Gäste glänzend. Finow lief in dieser Phase fast nur hinterher und hatte größte Probleme sich dem Dauerdruck der Gastgeber zu erwehren. Nach 59 Minuten fehlten erneut nur Millimeter zum Torerfolg, diesmal feuerte Gerigk aus knapp 20 Metern ab, wieder drüber! Vom hochgehandelten Gast kam offensiv fast gar nichts, nach etwas mehr als einer Stunde Spielzeit hätten sie dann aber beinahe aus dem nichts quasi eiskalt zugeschlagen. In Minute 61 spielte Finow mal einen Konter gut zu Ende, verpasste das Tor aber hauchdünn, vier Minuten später setzte sich Elgert stark durch – wieder knapp vorbei. Das sollte es dann aber für längere Zeit gewesen sein mit prickelnden Torraumszenen auf beiden Seiten. Die Partie verflachte nun zusehends, gerade Bergfelde musste mal kräftig durch atmen und nahm deutlich den Fuß vom Gaspedal. Zudem merkte man beiden Mannschaften auch an das man sich nun langsam aber sicher dem entscheidenden Drittel dieser Partie zu bewegte, so dass beide Mannschaften das ganz große Risiko vermieden. Dennoch blieb die Partie sehr intensiv und umkämpft. Während der Gästetrainer recht früh sein komplettes Auswechselreservoir ausschöpfte hielt man sich da im Bergfelder Lager noch bedeckt. Die Joker sollten stechen, so überlegte man lange wie und wen man dann einwechseln sollte. Mit Sperlich und Täubert brachte Güldemeister dann in den letzten 20 Minuten zwei der drei möglichen Wechsler, die sich sofort mit in die inzwischen voll entbrannte Pokalschlacht warfen. In den letzten Minuten der regulären Spielzeit lebte die Partie fast nur noch von der Spannung, eine gelungene Aktion hätte diese Partie nun entscheiden können. Fast mit dem Schlusspfiff wäre dieses auch um ein Haar dem Gastgeber gelungen, wieder einmal presste Bergfelde sehr früh, Neue verfehlte anschließend jedoch per Kopf nur um Haaresbreite das Finower Tor.

So gab es für beide Mannschaften eine Extraschicht von zweimal 15 Minuten, in der sofort wieder Bergfelde versuchte mit sehr druckvollem Spiel die Zügel an sich zu reißen. Gerade spielerisch war unser Team doch überraschenderweise die eindeutig reifere Mannschaft, der Gast versuchte es fast ausnahmslos nur mit langen Bällen. Nach 98 Minuten dann kollektives Durchatmen im Bergfelder Lager, nach einem Standard für die Gäste lag die Kugel im Bergfelder Netz, doch Linienrichter Kollmann hatte sofort die Fahne oben und der Treffer zählte nicht wegen einer Abseitsstellung, sehr knappe Entscheidung! Eine Minute vor dem Ende der ersten Hälfte der Verlängerung Pech für unsere Farben, Neue setzte sich sehr stark im 16er gegen zwei Gegenspieler durch, sein anschließender Drehschuss klatschte jedoch nur an die Latte. Kurz danach wurden zum letzten Male die Seiten gewechselt und in dieser kurzen Pause vollzog dann Bergfelde seinen letzten Wechsel. Lange hatte man gewartet, nun kam aber der Wechsel. Für den Mittelfeldstrategen Friedrich Müller brachte Güldemeister mit Tom Thiele einen frischen Stürmer, ein klares Signal das man noch vor dem drohenden Elfmeterschießen dieses Spiel entscheiden wollte. Diese Partie war inzwischen auch auf Ihrem emotionalen Siedepunkt angekommen, wahnsinnig hitzige Atmosphäre herrschte inzwischen, beide Seiten hatten längst das Visier komplett geöffnet. In Minute 108 waren alle Bergfelder dann endgültig der Verzweiflung nahe, zum insgesamt vierten Male in diesem Spiel rettete das Aluminium für die Gäste, der aufgerückte Siek köpfte nach einem Eckball an die Latte. Zwei Minuten später brachen dann aber fast alle Dämme auf dem Bergfelder Sportplatzgelände. Wieder einmal eroberte unser Team ganz stark einen Ball im Mittelfeld, super Pass von Gerigk auf Neue und dieser zirkelte das Leder sehenswert aus knapp 16 Metern, halblinke Position, ins rechte Eck, 2:1! Nur eine Minute später hätte erneut Andre Neue die Begegnung bereits entscheiden können, nach tollem Einsatz von Tom Thiele passte dieser quer zu Neue, dessen Lupfer jedoch in den Armen des Keepers landete. Finow löste zwar nach dem Rückstand alles auf was ging, wirklichen Druck aufs Bergfelder Tor konnten sie jedoch keinen mehr erzeugen, unsere Mannschaft schien auch mehr Kraftreserven zu haben als die Gäste. Gerade der eingewechselte Thiele sorgte nochmal für mächtig Dampf, so sorgte Thiele auch dafür das ein Gästespieler nach 118 Minuten mit der Ampelkarte den Platz verlassen musste, da er nur durch ein Foul auf Höhe der Mittellinie zu stoppen war. Nach exakt 120 Minuten war Thiele dann noch Vorlagengeber zum endgültigen Knockout für den Landesklassenvertreter. Mit viel Platz ausgestattet marschierte Thiele über rechts kommend in Richtung Tor, überlegter Querpass auf den mitgelaufenen Retkowski und die Partie war durch, 3:1!

Fazit: Absolut verdienter Sieg Bergfeldes in einem tollen Pokalfight. Über weite Phasen der 120 Minuten war der Underdog die Spielbestimmende Mannschaft, zeigte die deutlich reifere Spielanlage, lief mehr als der Gegner und präsentierte auch den größeren Willen. Sinnbilder dafür im Besonderen im Bergfelder Team Sebastian Siek, Florian Gerigk und Andre Neue. Unfassbar was für ein Pensum die beiden Sturmspitzen Neue und Gerigk über die gesamten 120 Minuten abspulten, selbst im letzten Drittel der Verlängerung übten beide noch hohes Pressing aus. Siek dagegen ließ sich auch von größten Schmerzen nicht aufhalten, bereits in Halbzeit eins der regulären Spielzeit blieb der Bergfelder Libero unglücklich mit dem rechten Daumen hängen, spielte jedoch bis zum Schluss durch! Am heutigen Montag kam dann aber leider die schmerzhafte Diagnose und Bestätigung, große Teile der Nerven- und Sehnenstränge in seiner rechten Hand sind kaputt – drei Monate Pause! Sehr bitter fürs Team und natürlich für ihn selbst, die Seuche bleibt Bergfelde damit erhalten. Die nächste Pokalrunde wird am 15./16. November ausgespielt, Auslosung erfolgt demnächst.

Spielstatistiken:

Aufstellungen:

SV GW Bergfelde:
Nico Mecklenburg – Sebastian Siek, Christian Schötz (SF), Tobias Gramoll, Friedrich Müller (ab 105. Tom Thiele), Patrick Eder, Werner Starke (ab 67. Max Sperlich), Rene Retkowski, Martin Wenzel (ab 76. Max Täubert), Andre Neue, Florian Gerigk

1.FV Stahl Finow:
Carsten Schmidt – Michel Spitzer (SF), Christian Jürgens, Nico Malkowski (ab 58. Johannes Fügener), Justin Blum, Lars Huhnholz, Dennis Witthuhn (ab 46. Steven Menzel), Jakob Scheuerecker, Marcel Spitzer, Hardy Egbert (ab 82. Alexander Targatz), Stefan Schwalm

Torfolge: 1:0 Werner Starke (5.), 1:1 Marcel Spitzer (11.), 2:1 Andre Neue (110.), 3:1 Rene Retkowski (120.)

Gelb/Rot: Steven Menzel Stahl Finow (118. Minute)

Gelbe Karten:
Bergfelde: Starke, Wenzel, Neue, Täubert, Maiwald (außerhalb des Spielfeldes)
Finow: Malkowski, Egbert, Schwalm, Menzel, Fügener und beide Spitzer

Kreispokal Oberhavel/Barnim

Die 3.Hauptrunde des laufenden Kreispokalwettbewerbes hatte einige Überraschungen auf Lager, wurde jedoch auch von einem tragischen Ereignis außerhalb des Platzes überschattet. In der Nacht von Freitag zu Samstag verstarb der Co-Trainer des Kreisoberligisten 1.FC Finowfurt an Herzversagen, die eigentlich für Samstag geplante Partie zwischen Friedrichsthal und Finowfurt wurde daraufhin abgesagt. Da rückt der Sport wieder ganz weit in den Hintergrund.

Rein sportlich gesehen sorgte sicherlich die Oberliga-Reserve des SV Altlüdersdorf für den größten Paukenschlag dieses Wochenendes. Das der Kreisoberligist nicht chancenlos in das Duell gegen den Birkenwerder BC gehen würde war schon im Vorfeld erwartet worden, doch das man am Ende mit 7:2 den Landesklassenvertreter abfertigen würde war so in der Deutlichkeit nicht zu erwarten. Neben Birkenwerder und Stahl Finow erwischte es auch noch Grün Weiß Ahrensfelde in Fürstenberg, so dass drei weitere Landesklassenteams bereits früh im Wettbewerb gescheitert sind. Sensationsmannschaft des Wettbewerbes bleibt aber ohne Frage die BSC Fortuna aus Glienicke. Der Vertreter der 1.Kreisklasse West marschiert aktuell durch diesen Wettbewerb und lässt einen Favoriten nach dem anderen mehr als alt aussehen. Bereits in Runde 1 überraschten die Glienicker mit einem 7:0-Kantersieg gegen den Kreisligisten Rot Weiß Flatow, in Runde 2 folgte dann aber die eigentliche Sensation, auch der Kreisoberligist aus Mildenberg erlitt im Stadion an der Bieselheide sein sportliches Waterloo und verlor mit 2:6. Nun in Runde 3 versuchte sich mit dem FC Kremmen II ein weiterer Kreisligist in Glienicke, doch auch die Hildebrand-Schützlinge kassierte beim 0:5 eine deutliche Niederlage. Damit sind die Fortunen der einzig noch verbliebene Vertreter der 1.Kreisklasse im Achtelfinale.

Das Achtelfinale wird am 15./16.November ausgetragen, wann die dafür benötigte Auslosung erfolgt und wann die ausgefallene Partie in Friedrichsthal nachgeholt wird steht noch nicht fest.

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