Interview der Woche

Cheftrainer Güldemeister im Gespräch

31. Jul. 2015 –

In neun Tagen geht es wieder rund, mit der 1. Pokalrunde steigen unsere beiden Männerteams wieder in die Pflichtspielsaison ein. Grund genug für uns ein Gespräch zu führen mit dem Hauptverantwortlichen Trainer der ersten Männermannschaft, Knut Güldemeister.

Frage: In etwas mehr als einer Woche hat das testen ein Ende, dann geht es mit der 1.Pokalrunde wieder in die Pflichtspiele. Kribbelt es schon oder hättest du gerne noch länger Zeit für die Vorbereitung?

Güldemeister: Also länger Zeit brauchen wir sicherlich nicht, ich denke die dann 6 Wochen Vorbereitung waren ausreichend und man merkt schon das viele sich auch darauf freuen das es dann endlich wieder los geht. Großes Kribbeln wäre jetzt übertrieben, noch beschäftigen wir uns vollkommen mit der aktuellen Vorbereitungsphase, aber ich denke so ab Mitte nächster Woche gehen wir dann in den Pokalfokus über und dann dürfte auch ein leichtes Kribbeln der Vorfreude entstehen.

Frage: Mit der Falkenthaler Reserve (1.Kreisklasse West) wartet im Pokal eine Aufgabe auf euch die vom Papier her machbar erscheint, zufrieden mit der Auslosung?

Güldemeister: Also wir sind uns schon darüber im Klaren das wir als Favorit nach Falkenthal reisen und das alles andere als ein Weiterkommen eine herbe Enttäuschung wäre. Allerdings werden wir die kommende Aufgabe mit Nichten als Selbstläufer betrachten, wir werden uns auf die Füchse-Reserve gewissenhaft vorbereiten und den kommenden Gegner bei weitem nicht unterschätzen. Reservemannschaften sind immer gefährlich, zudem ist Falkenthal generell schon immer ein unbequemer Gastgeber gewesen, demnach ist es unsere Pflicht diese Aufgabe mit 100%-iger Konzentration anzugehen.

Frage: Kommen wir aber zunächst mal wieder zur laufenden Vorbereitung. Seit Anfang Juli befindet sich dein Team wieder im Trainingsbetrieb, zufrieden mit dem jetzigen Verlauf der Vorbereitung?

Güldemeister: Absolut. Bisher wurden alle Vorgaben und Kriterien die wir uns selber gesetzt hatten erfüllt, die Jungs hauen sich komplett rein und man sieht das wir Schritt für Schritt dahin kommen, wo wir zu Beginn der Pflichtspielsaison sein wollen. Auch das integrieren der beiden Neuzugänge (Hein und Marcel Neue) hat erwartungsgemäß nicht lange gedauert, beide sind inzwischen vollkommen angekommen und schon ein fester Bestandteil der Grün-Weißen Familie.

Frage: Das Vorbereitungsprogramm in Bergfelde unterscheidet sich doch schon deutlich von vielen anderen Vereinen, gerade was den Punkt „Kondition“ angeht. Während andere zumeist sich in Wäldern rumtreiben oder zahlreiche Trainingseinheiten ohne Ball absolvieren, ist dies in Bergfelde komplett anders. Warum?

Güldemeister: Weil ich da eine etwas andere Vorstellung habe. Ich denke das zum einen drei Wochen Sommerpause einen Spieler nicht komplett auf null fahren lassen in Punkto Kondition, wer vorher gut konstituiert war, ist es auch nach drei Wochen Pause, da reicht dann meistens schon eine Auffüllung. Zum zweiten fehlt mir dafür einfach schlichtweg die Zeit. Wir haben in der Woche knapp drei, dreieinhalb Stunden Training, die müssen intensiv genutzt werden und nicht mit Cooper-Tests oder Waldläufen. Ich denke wir haben seit Jahren kein konditionelles Problem in Bergfelde, fit waren wir immer, es gilt aber Schwächen im technischen und taktischen Bereich anzugehen und darauf spezialisieren wir uns auch in der Vorbereitung. Obwohl ich auch ganz klar sagen muss das auch ein komplettes Training mit Ball nicht gerade erholsam ist, also ich denke das unser Trainingsprogramm auch so extrem fordernd ist und man sieht es auch nach Trainingsschluss, da sieht keiner aus als ob er gerade mal ein wenig Schiebchen gemacht hat.

Frage: Du hast vorhin schon die beiden Neuzugänge Rene Hein und Marcel Maurice Neue kurz angesprochen. Wie ist dein bisheriger Eindruck der beiden Sommerneuzugänge?

Güldemeister: Hervorragend. Beide haben sich in kürzester Zeit in das vorhandene Team integriert und sind jetzt bereits ein fester Bestandteil unserer Gemeinschaft, man hat jetzt schon den Eindruck beide wären schon seit Jahren hier. Allerdings haben wir das eigentlich auch so erwartet, denn beide sind ja nicht komplett fremd gewesen, beide kannten ja im Vorfeld schon viele Spieler von uns. Zu Rene Hein muss man denke ich nicht viel sagen. Er hat von seiner Klasse wenig eingebüßt, sicherlich agiert er jetzt deutlich defensiver als noch vor einigen Jahren, aber auch da ist er nach wie vor sehr stark. Ich denke er ist ein absoluter Gewinn für unser Team, nicht nur sportlich, sondern auch Menschlich. Er kann anhand seiner langjährigen höherklassigen Erfahrung viel weitergeben gerade an die jungen Spieler, was er auch bereits tut. Auch Marcel ist ein absoluter Gewinn für uns. Menschlich passt er zu 100% ins Team, sportlich ist er wahnsinnig engagiert und bemüht sich den anspruchsvolleren Aufgaben zu stellen. Man darf bei Marcel in seiner Bewertung nicht vergessen das er die letzten Jahre zumeist in der 2. oder 1.Kreisklasse gespielt hat und gerade im letzten Jahr auch wenig trainiert hat. Demnach ist es für ihn nun natürlich eine ganz andere Herausforderung sich dem jetzigen Leistungsstand zu stellen, doch bislang macht er das klasse und ich denke in wenigen Wochen wird er auch endgültig auf Augenhöhe sein, die nötige Qualität bringt er dafür auf jeden Fall mit.

Frage: Zwei Zugänge – ein Abgang. Das Team hat sich kaum verändert, wie zuversichtlich bist du das Ihr die Qualität habt das anvisierte Ziel Klassenerhalt zu realisieren?

Güldemeister: Zu 100%! Ich denke wir haben einen Kader der absolut die Qualität dazu hat sich in der Kreisoberliga zu behaupten und zu etablieren, was unser Ziel ist. Wir müssen uns vor niemanden verstecken, allerdings müssen wir auch Woche für Woche hart arbeiten, nichts geht von alleine. Kadertechnisch sind wir denke ich sehr gut gerüstet für die kommende Spielzeit, wir haben einen Kader rein für die erste von 25 Mann, damit lässt sich super arbeiten. Der Konkurrenzkampf ist groß, wird uns aber helfen unsere Ziele zu erreichen. Gerade neben den beiden externen Neuzugängen haben wir ja quasi vier weitere Neuzugänge, denn mit Max Täubert (beruflich oft verhindert im letzten Jahr), Felix Kersten, Oliver Kober und Martin Wenzel (alle drei fielen über Monate hinweg aus) sind vier Mann zurück gekehrt auf die wir im letzten Spieljahr selten bis gar nicht bauen konnten. Alle vier sind nun aber wieder komplett am Start und scharren mit den Hufen.

Frage: Mit 25 Mann ist der Kader recht groß. Gab es deshalb keine weiteren Neuzugänge außer den beiden erwähnten?

Güldemeister: Ich denke mit 25 Mann rein für die 1.Mannschaft haben wir schon eine klasse Ausgangssituation, die wir allerdings auch brauchen. Schon im letzten Jahr hatten wir einen Kader von 23 Mann, der aber auch von Nöten war um die Saison zu überstehen. Es kommt ja quasi nie vor das du mal alle Spieler komplett zur Verfügung hast, immer wieder fehlen welche aus diversen Gründen, so aber kann man das dann besser abfedern. Sicherlich gab es in der Sommerpause Planspiele mit weiteren Verstärkungen, zumal ja nicht zu 100% klar war ob gerade unsere älteren Spieler (Siek, Radeboldt, Fekete) noch eine Saison ran hängen. Allerdings ist es für unseren Verein nicht einfach mal locker flockig fünf, sechs neue Spieler zu holen. Wir haben nun mal bescheidene Rahmenbedingungen, die im Wettbewerb mit anderen Vereinen uns es nicht einfacher machen neue Spieler von uns zu überzeugen. Zudem haben wir gerade auch charakterlich hohe Anforderungen an unsere Spieler, es muss einfach passen. Auch die Tatsache dass wir kein Geld für private Forderungen der Spieler ausgeben lässt uns da natürlich im Wettbewerb oftmals ins Hintertreffen geraten, aber von dieser Philosophie werden wir nicht abgehen.

Frage: Apropos Rahmenbedingungen. Immer wieder wird aus dem Bergfelder Lager betont das es eigentlich ne mittelschere Sensation ist das man in der Kreisoberliga spielt, gerade anhand der eben schwierigen Rahmenbedingungen. Inwiefern?

Güldemeister: Weil wir im Vergleich zu fast allen anderen Vereinen die mit Abstand schwierigsten Bedingungen haben und eigentlich aktuell nicht Wettbewerbsfähig sind. Die Sportanlage des SV Grün Weiß Bergfelde besteht aus einem Rasenplatz, bei aktuell glaube ich 9 Mannschaften im Verein. Die Belastung des Geläufs ist demnach natürlich wahnsinnig hoch, so dass unser Platz immer großen Anstrengungen ausgesetzt ist, die nicht spurlos an ihm vorbei gehen. Um diesen wenigstens ein wenig zu schonen sind wir seit nunmehr glaube ich sechs Jahren im Trainingsbetrieb nur noch Auswärts aktiv im Männerbereich, sprich wir trainieren nur auf fremden Plätzen, zumeist in Hohen Neuendorf oder Mühlenbeck. Das neuen Spielern zu erklären ist schwierig, vor allem sie dann auch dafür zu begeistern. Immer nur Gast zu sein unter der Woche ist extrem aufreibend, aber unsere Jungs kennen das seit nunmehr etlichen Jahren und leben damit, wir wissen ja warum wir das tun, aber es ist natürlich auch für unsere Spieler sehr strapaziös, um so herausragender ist es wie alle damit umgehen. Zumal dennoch der eigene Hauptplatz dann am Wochenende sich nicht immer als super Teppich erweist, da ja der komplette Nachwuchs darauf trainiert und spielt. Da eigentlich alle anderen Vereine diese Probleme nicht haben ist es schon mehr als überraschend dass wir dennoch den Sprung in die Kreisoberliga geschafft haben und uns dort auch behauptet haben. Gerade wenn man sieht wer sich da alles in der Kreisliga unter uns tummelt, welche Mannschaften da mit deutlich besseren Bedingungen sind. Aber unser Team macht es seit Jahren sensationell und verdient sich daher auch zu 100% diesen sportlichen Erfolg.

Frage: Demnach dürfte der 7.Juli 2015 ja ein Meilenstein in der Bergfelder Historie gewesen sein, auch die letzte behördliche Instanz wurde gemeistert, die lang ersehnte neue Sportanlage ist nun endgültig fix. Wie sehr sehnst du dich der Eröffnung herbei und wie groß ist bei dir die Euphorie zwecks der neuen Anlage gerade als langjähriger Bergfelder?

Güldemeister: Um ehrlich zu sein total euphorisiert bin ich nicht, dafür hat man als Bergfelder schon zu viel erlebt. Ich bin natürlich sehr froh darüber dass dieses Projekt nun durch alle Instanzen gewinkt wurde, aber solange nicht der erste Bagger anrollt bin ich nach wie vor immer noch eher zurückhaltend muss ich ehrlicherweise gestehen. Umso glücklicher werde ich dann sein wenn wirklich unsere neue Anlage fertig gestellt ist. Ich denke das wird unseren Verein komplett verändern, endlich nicht mehr auf fremde Hilfe angewiesen zu sein im Trainings- und Spielbetrieb. Mit der neuen Anlage dürften wir dann auch endlich mal absolut Konkurrenzfähig sein im Vergleich zu allen anderen und darauf freuen wir uns, denn wenn man sieht was wir bisher alles erreicht haben mit deutlich weniger, dürfte die Zukunft des Vereines durchaus rosig sein. Doch wie gesagt, noch warte ich auf den ersten Bagger!

Frage: Was wird sich vorrangig mit der neuen Anlage ändern, werden dann die sportlichen Ziele nach oben korrigiert?

Güldemeister: Nein. Ich denke nur eine neue Anlage bringt uns nicht gleich in höhere sportliche Sphären. Die Frage ist doch auch ob man dann mit aller Macht höher hinaus muss oder ob man nicht lieber das momentan vorhandene festigt und stabilisiert. Die wichtigste Veränderung ist dann ein endlich wieder normales Vereinsleben. In früheren Jahren war es die große Stärke Bergfeldes das man sich komplett unterstützt hat, von den ganz jungen bis hoch zu den Männern. Oftmals haben viele Männerspieler früher regelmäßig bei den Junioren zugeschaut und umgekehrt, so war man ganz eng verbunden mit allen Mannschaften. Das ist in den letzten Jahren immer schwieriger geworden, da man unter der Woche ja nie in Bergfelde aktiv war als Männerbereich und so auch kaum bis gar keinen Kontakt mit den Juniorenmannschaften hatte. Gerade das wird sich dann mit der neuen Anlage wieder komplett verändern, der Verein wird wieder viel enger zusammen rücken und darauf freue ich mich schon wahnsinnig.

Frage: Ist dann aber mit einer neuen Anlage nicht auch zwangsläufig die Landesebene im Männerebereich das normale Ziel?

Güldemeister: Nein. Ich denke man muss sich doch mal ganz klar vor Augen halten was es bedeutet im Land zu spielen. Ab Landesklasse wird es teuer für den Verein. Die Reisen werden deutlich weiter, was im Umkehrschluss heißt man muss entweder für jedes Auswärtsspiel einen Bus besorgen oder man muss die dann mit eigenen PKW fahrenden Spieler finanziell entgegen kommen. Die Schiedsrichterkosten werden deutlich steigen, sprich man muss wahrscheinlich die Preise für den Eintritt bei Heimspielen und die Preise am Imbiss erhöhen, um aus diesen Erlösen die Schiedsrichterkosten zu tilgen. Andersherum braucht man aber nicht denken dass dann plötzlich exorbitant mehr Zuschauer kommen, nur weil du jetzt im Land spielst. Man braucht ja nur zu den Vereinen gucken die jetzt im Land spielen. Da hat kaum ein Verein mehr Zuschauer als wir jetzt in der Kreisoberliga, teilweise sogar weniger. Aber rein sportlich gesehen würden wir uns natürlich bei einem solchen Fall nicht dagegen wehren, allerdings nur unter gewissen Voraussetzungen. Bei einem solchen Fall gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten, entweder a): du holst externe Spieler, die sportlich deine Qualität erhöhen, aber dann auch Geld kosten, mit dem Risiko das sie dann, wenn der sportliche Erfolg ausbleibt, wieder weg sind und du vor einem Scherbenhaufen stehst oder b): du gehst mit dem vorhandenen Kader in die Landesklasse und nimmst es als eine Art Abenteuer, aber mit der Gewissheit sollte es nicht klappen mit dem Klassenerhalt, das dann trotzdem alles normal weiterläuft, weil du durch eine stabile zweite Mannschaft und einen regelmäßigen Zuwachs von eigenen Juniorenspielern ein stabiles Gerüst hast. Aber aktuell brauchen wir darüber nicht nach zu denken, jetzt muss es unser vorrangigstes Ziel sein Bergfelde in der Kreisoberliga zu etablieren.

Frage: Kommen wir mal zur Kreisoberliga. Nach der Fusion der beiden bis dato eigenständigen Fußballkreise Oberhavel und Barnim im Sommer 2014 entstand die Kreisoberliga als neues Flaggschiff des Großkreises. Alleine schon die sportliche Qualifikation war aus Bergfelder Sicht eine dicke Überraschung, nun wurde auch recht souverän die Klasse gehalten. Wie zufrieden bist du mit der letzten Saison und wie ist dein Eindruck der neuen Liga?

Güldemeister: Entscheidend war das wir die Klasse gehalten haben, das war das vorrangigste Ziel und das haben wir geschafft. Es war nicht selbstverständlich im Vorfeld, da wir gerade gegen die Barnim-Vertreter zumeist auf völlig unbekannte Gegner trafen. Jetzt aber zu sagen dass wir anhand unserer eigenen Stärke recht souverän die Klasse gehalten haben wäre auch falsch. Wir haben uns das Leben im vergangenen Spieljahr unnötig selber schwer gemacht, waren viel zu schwankend in unseren Auftritten. Gute Leistungen wechselten sich zu oft ab mit schwachen Darbietungen. Das wir nicht ernsthaft in Abstiegsnot geraten sind lag dann auch daran das einfach zwei, drei Teams noch schwankender in Ihren Leistungen waren und wir so recht schnell ein dann entscheidendes Polster anhäufen konnten. Zur neuen Liga generell kann man sagen dass sie sich meiner Meinung nach ohne große Anlaufschwierigkeiten etabliert hat. Das Niveau ist höher als noch in der Kreisliga Oberhavel, da die Liga deutlich ausgeglichener ist. Die Vereine aus Barnim sind eine absolute Bereicherung, gerade die dort vorhandenen Sportanlagen sind echt super.

Frage: Wie schätzt du die kommende Kreisoberligaserie ein? Wer wird oben mitspielen, wer kämpft gegen den Abstieg?

Güldemeister: Ich glaube die kommende Spielzeit wird sehr ausgeglichen werden. Es gibt meiner Meinung nach keinen wirklichen Top-Favoriten im Kampf um die Spitzenposition der Liga, da sehe ich mehrere Teams auf Augenhöhe. Altlüdersdorf II, Bötzow, Mildenberg, Preußen Eberswalde II denke ich werden ein gehöriges Wörtchen mitsprechen. Vielleicht auch Kremmen, obwohl man erst mal abwarten muss wie Sie die vielen Abgänge kompensieren können. Der Abstiegskampf dürfte in diesem Jahr noch spannender werden als im Vorjahr, ich sehe jetzt keinen der komplett abfällt, denke dass etliche Teams aufpassen müssen, zu denen wir natürlich auch erst einmal gehören.

Frage: Am letzten Spieltag der vergangen Saison agierte Bergfelde im Heimspiel gegen Blau Weiß Leegebruch zum ersten Male in einem System mit Viererkette, du hattest dann auch angekündigt das man in Zukunft dieses System auch verstärkt spielen will. Wie weit seid ihr in der Vorbereitung auf dieses System?

Güldemeister: Noch am Anfang. Wir hatten ja angekündigt dass wir das Spielsystem mit der Viererkette als weiteres taktisches Mittel uns aneignen wollen, da sind wir gerade dabei. Allerdings war uns auch ganz klar dass dies ein langwieriger Prozess sein wird. Es gibt ja zwei Möglichkeiten bei einer kompletten Systemumstellung. Entweder du holst dir zahlreiche externe Spieler dazu, die dieses System bereits kennen und spielen können, oder du eignest es dir in akribischer Kleinarbeit selbst an, was dann aber ein langwieriger Prozess ist. Den sicherlich mühsameren Weg der Selbstaneignung gehen wir gerade. Mehr als zwei Drittel unseres Teams haben vorher noch nie Viererkette gespielt, daher betreten viele absolutes Neuland. Was aber kein großes Problem darstellt, wir haben ja kein Zeitdruck. Schritt für Schritt werden wir uns dahingehend verbessern, um irgendwann dieses System dann auch langfristig einsetzen zu können. Fakt ist aber dass wir das System der Viererkette einführen wollen um dann stärker als vorher zu sein und nicht nur um jetzt modern zu sein. Nur wenn dieses System uns wirklich sportlich Vorteile bringt werden wir es einsetzen, doch da sind wir aktuell noch nicht.

Frage: Du bist jetzt seit 18 Jahren in Bergfelde beheimatet, seit sechs Jahren Chef-Trainer der ersten Männermannschaft. Es gab und gibt immer wieder mal Gerüchte über Angebote anderer Vereine deinerseits. Gibt es da Überlegungen oder bleibst du Bergfelder auf Lebenszeit?

Güldemeister: Also Bergfelder bleibe ich definitiv auf Lebenszeit. Dies ist mein Verein, mit dem ich zutiefst verwurzelt bin, das wird sich auch nie ändern. Wie lange ich noch Trainer sein darf liegt ja nicht vorrangig in meiner Hand, wenn der Vorstand irgendwann andere Ideen hat muss man sich dem beugen zum Wohle des Vereines, was ich dann auch ohne Probleme tun würde. Aber das mir diese Arbeit unheimlichen Spaß macht nach wie vor ist ja kein Geheimnis. Ich denke das wir uns in den letzten Jahren hier was aufgebaut haben auf das man stolz sein kann, ich genieße immer noch jeden Tag an dem ich Trainer sein darf und aktuell denke ich nicht daran irgendwo anders hinzugehen. Aber sicherlich wird irgendwann mal der Punkt kommen an dem man unweigerlich neue Reize setzen muss, doch ich denke das wir für diesen Tag X absolut dann auch gewappnet sein werden. Nicht umsonst haben wir uns in den letzten Monaten einen recht großen Trainerstab aufgebaut für Kreisoberligaverhältnisse (zwei Co-Trainer, zwei Torwarttrainer), um dann wenn mal einer wegbricht die bisherige Arbeit geräuschlos fort zuführen. Und ich denke wir haben gerade mit Mirko Kottke und Felix Köhler zwei Jungs im Trainerstab, die unweigerlich irgendwann in die Rolle des Cheftrainers rücken werden, das Rüstzeug dazu haben sie ohne Frage. Es hängt auch nicht an Personen denke ich, man sollte sich nicht zu wichtig nehmen, im Fokus sollte immer der Verein an erster Stelle stehen.

Damit wollen wir dann auch unser heutiges Interview beenden, und wünschen viel Erfolg im kommenden Spieljahr.

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