• Konzentrierte Zuhörer: Viele Anwohner lauschten den umfangreichen Abwägungen am Dienstag im Rathaus.Foto: Sandra Kurtz

Der Ball kann rollen!

Ausschußsitzung vom 07.05. im Rathaus Hohen Neuendorf

19. Mai. 2013 –

Quelle: Oranienburger Generalanzeiger

Hohen Neuendorf (sk) "Das wird eine Herausforderung", sagte Anke Ludewig und begann zu reden. Anderthalb Stunden sprach sie dann vor den Mitgliedern des Hohen Neuendorfer Ausschusses für Stadtentwicklung und vielen Anwohnern der Bergfelder Fasanenallee. Es ging um die Abwägung der frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit zum geplanten Sportplatz in Bergfelde. Alle lauschten am Dienstag mucksmäuschenstill, etliche im Stehen. Gegangen ist kaum einer, denn Planerin Ludewig fasste noch einmal zusammen, wie viele Hürden in den zurückliegenden drei Jahren genommen werden mussten, bis die Planungen zur Sportplatzanlage Schönfließ Nord so weit gediehen waren, wie am Dienstag präsentiert.

Bis zum 8. Februar hatten die Unterlagen zum zweiten Mal ausgelegen. Bereits 2010 gab es eine solche Runde. Als Ergebnis wurde damals das Planungsgebiet erweitert und die Anbindung an den Summter Weg aufgenommen. Am Dienstag nun berichtete Anke Ludewig in gewohnt freundlicher und verständlicher Art von den 320 Stellungnahmen der Anwohner in Bergfelde und aus dem Mühlenbecker Land. 284 Einreicher befürworteteten das Vorhaben in der vorliegenden Form, 53 Anwohner lehnten die Planungen ab. Vier Anwohner des Summter Weges in Schönfließ stimmten zu - wenn sie nicht die Erschließungskosten tragen müssen. Auch die Behörden haben ihre Anmerkungen mitgeteilt.

Auf dem jetzigen Bergfelder Sportplatz an der Zühlsdorfer Straße kann der Verein Grün-Weiß nur 20 Stunden pro Woche spielen - der Naturrasen muss sich erholen. 29 Alternativstandorte sind geprüft worden. Der jetzige Standort, bei dem von den Anwohnergrundstücken aus eine 90 Meter breite unbebaubare Landschaftsfläche bis zum Sportfunktionsgebäude erhalten bleibt, wurde vor allem im Sinne der Kinder in Bergfelde gewählt. "Die Bergfelder sollen einen Sportplatz bekommen und die Kinder für Arbeitsgemeinschaften und besondere Leistungskontrollen von der Schule aus dorthin gelangen. Zudem geht es natürlich um den Vereinssport", sagte Ludewig. Gymnastikwiese und Bolzplatz seien nicht eingezäunt, sodass Kinder dort immer Fußball spielen könnten.

Zudem wurde ein Gutachten in Auftrag gegeben, das sich mit den Lichteinwirkungen für die Anwohner, aber auch für die Bahn beschäftigt. Denn auch der Fuß- und Radweg durch das kleine Wäldchen muss beleuchtet werden, auch erhalten die beiden Sportanlagen sechs Flutlichtmasten. "Viele wünschten sich, dass die sechs Meter hohe Lärmschutzwand und der Wall begrünt werden. Das haben wir eingearbeitet", sagte Ludewig. Pro 2 000 bis 3 000 Einwohner ist ein Ballspielfeld und eine Leichtathletik-Anlage vorgeschrieben. "Bei 5 500 Bergfeldern ist die Anlage mit zwei Spielfeldern also nicht überdimensioniert", sagte Ludewig. Zudem sei mit den Plänen nur skizziert, was später gebaut werden darf.

Marian Przybilla (Linke) betonte, dass die Kosten nicht geklärt seien und auch nicht, ob der Eigentümer der beplanten Flächen, die Bodenverwertungs- und Verwaltungs GmbH (BVVG), tatsächlich an die Stadt verkaufe. Bauamtsleiter Michael Oleck verwies darauf, dass es sich um eine Angebotsplanung handle. "Das ist das Maximum, was planungsrechtlich geht. Ob nachher zwei Sportplätze samt Tennisplatz so realisiert werden, ist eine politische Frage." Dem Projekt gaben schließlich bei einer Enthaltung bei zwei notwendigen Abstimmungen alle grünes Licht - bis auf Przybilla. Nun muss der Planungsentwurf im Mühlenbecker Land beraten werden, denn die Fläche liegt auf Schönfließer Gemarkung. Am 28. Mai tagt dort der Bauausschuss, am 17. Juni die Gemeindevertretung.

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